17. Februar 2012 | Von Dennis Knoll | Kategorie: Reviews
Dass es sich bei der Australischen (Black) Metal Szene um eine große Familie handelt, ist nichts neues. So verbirgt sich auch hinter Germ jemand nicht unbekanntes. Tim (auch bekannt als Sorrow) lebt mit Germ – Wish eine etwas experimentellere musikalische Seite aus, als es bei früheren Projekten der Fall war.
War die Musik einst bei Austere und den kürzlich aufgelösten Grey Waters noch sehr Metal und Rocklastig, so geht es hier wesentlich elektronischer zu Werke. Man muss schon fast von einem extrem skurrilen Musik-Projekt sprechen, dass die Hörerschaft nur so spalten wird.
Da ein großer Teil der Black Metal Szene Neuerungen gegenüber verschlossen ist und man sich alleinig dem konservativen und rohem Black Metal zuneigt, wird Wish vermutlich einigen Hörern negativ aufstoßen. Eben jenen Hörern empfehlen ich einen großen Bogen um diese Musik zu machen. Hier geht es sehr experimentell und melodiös zu und bedient sich zeitgleich aus Elementen des Black Metals.
Dabei trifft ein sphärisches Soundgewand auf Black Metal typisches Gekreische während starke Synthesizer mit Drums und Gitarren-Riffs um die Wette eifern. Das mag vielleicht überladen klingen, weiß aber von vorne bis hinten zu überzeugen und passt unheimlich gut zusammen.
Wo Lieder wie „Flowers Bloom And Flowers Fall, But I’m Still Wait“ und „Asteroid Of Sorrow“ mit schnellen Keyboard- und Synthi-Passagen einen wahrlichen Melodie-Orgasmus bescheren – merkt man bei „Your Smile Mirrors The Sun“ durch knüppelndes Drum-Gewitter und schmerzerfülltem Geheule doch sehr stark das die Wurzeln des Musikers irgendwo beim Black Metal liegen.
Das es sich bei Germ um ein ehemaliges Mitglied von Austere, Woods of Desolation und Grey Waters handelt lässt sich nicht leugnen. Ständig auffallende Parallelen beim Kreisch- und vor allem dem Klar-Gesang machen dies deutlich. Vor allem aber ist es das atmosphärische Klanggewand was einst Austere und Grey Waters von anderen Bands abgehoben hat.
Ob die Musik von Germ – Wish nun gefallen mag, muss jeder für sich selber entscheiden. Wer allerdings die Musik von Austere und Grey Waters zu schätzen wusste oder neuen Dingen nicht abgeneigt ist, der wird diese Scheibe einfach lieben müssen. Die Musik von Germ verbindet den atmosphärischen Black Metal von Austere mit der melodiösen Note von Grey Waters und fügt dem Ganzen noch experimentelle Synthesizer Klänge hinzu.
Nachdem ich nun schon Monate auf diese Veröffentlichung gewartet habe und die Wartezeit mit dem Dauerspielen der drei Veröffentlichten Songs überbrückte, bin ich nun noch begeisterter als erwartet und lasse fast nichts anderes mehr in den CD-Spieler.
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Label:
Eisenwald
Bandpage:
Germ bei Facebook
Format:
CD, Ltd. Digi CD (Germ bei Empyre-Music.de einkaufen)
Veröffentlichungstermin:
12.03.2012
Tracklist zu Germ – Wish:
- An Overdose On Cosmic Galaxy
- Asteroid Of Sorrow
- Oxygen
- Breathe In The Sulphur / A Light Meteor Shower
- Gravity
- Flowers Bloom And Flowers Fall, But I’m Still W
- Infinity
- Your Smile Mirrors The Sun
- Wish
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