4. Juni 2013 | Von Silas Mellentin | Kategorie: Reviews
Nach dem Abschluss der Album-Trilogie von Fjoergyn mit „Jahreszeiten“ 2009 erscheint nun, am 31.05.2013, das nächste Werk der Thüringer mit dem Titel „Monument Ende“. Das Label bleibt nach wie vor Trollzorn, der Stil hat sich allerdings merklich verändert: Es bleibt zwar bei der Fjoergyn-typischen Symbiose aus Klassik, Black- und Pagan Metal, man orientiert sich nun aber mehr an der Klassik als am Pagan Metal und auch thematisch hat sich einiges getan. „Monument Ende“ basiert auf einer Kurzgeschichte und umschreibt das Ende der Menschheit, zu diesem Anlass hört man unter anderem den Teufel persönlich einen Kommentar abgeben. Als Gastsänger sind Katrin Lindner, Alexander Bartsch (Narziss) und Inkantator Koura (Alchemyst, Kult of Hiob) vertreten, zudem sind ein grandioses Orchester und ein Chor zu hören.
Das Album beginnt mit dem hypnotischen Intro „Genesis 2.0“, welches schon direkt zu Anfang Weltuntergangsstimmung verbreitet und leitet damit sehr passend zum darauf folgenden und bereits vorab auf diversen Samplern veröffentlichten Song „Betonlethargie“ über, den man sich auch auf YouTube anhören kann. Meiner Meinung nach handelt es sich allerdings um einen der schwächeren Songs der Platte. Ganz im Gegensatz dazu steht „Leiermann“, das nächste Stück. Es ist ein sehr abwechslungsreiches Lied, in dem alle erdenklichen Einflüsse auftauchen und nach Fjoergyn-Art genial vermischt werden.
Es folgt „Der Monolog des Antichristen“, ein durchaus respektables Stück, das stellenweise sehr nach den alten Fjoergyn-Alben klingt, andererseits auch etwas von Dimmu Borgir hat, gerade im Orchester. Anschließend geht es mit „Thanatos“ sehr unspektakulär weiter, dem meiner Meinung nach schwächsten Song auf diesem Album. „Antimensch“ wird erst ab 2:30 Minuten wirklich metallisch, das Intro ist wirklich zu lang. Auch danach ist „Antimensch“ kaum der Rede wert, wenn auch deutlich besser als „Thanatos“. Das darauffolgende Stück „S.I.N.“ ist da schon deutlich besser, in 8 Minuten Spielzeit entfaltet es die gesamte Bandbreite des Fjoergyn-Sounds und wird damit, gemeinsam mit dem titelgebenden Track, zum besten Song des Albums. Es geht nahtlos in „Kyrie Eleison“ über, ein sehr atmosphärisches und von Effekten geprägtes Lied, das sich noch in ein schönes, klassisches Stück mit Klavier und Streichern verwandelt, nachdem es sehr noisy und elektronisch anfängt. Es gibt in diesem Lied auch keinen „richtigen“ Gesang, sondern nur einen gesprochenen und elektronisch verzerrten Part ganz am Anfang.
Danach folgt auch schon der Titeltrack, mit über 12 Minuten Spielzeit das längste Lied der Platte, und wie bereits erwähnt auch eines der zwei besten. Im Wesentlichen werden hier wieder alle Bestandteile des Fjoergyn-Sounds aufgegriffen, „Monument Ende“ gibt das gesamte Album, zumindest klanglich, noch einmal wieder. Zuletzt folgt ein instrumentales Outro, was einen schönen Abschluss bildet und das Album gelungen beendet.
Alles in Allem ein recht abwechslungsreiches Album, welches trotzdem eine Einheit bildet und unbedingt am Stück gehört werden sollte. Es gibt immer wieder interessante und neue Einflüsse, die teilweise erst beim zweiten oder dritten Hören auffallen, während man den typischen Fjoergyn-Sound trotzdem bewahrt hat. Sehr gelungen und absolut empfehlenswert, ich vergebe 8 Punkte.
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Label: Trollzorn Records
Bandpage: http://www.fjoergyn.de/
Format: CD
Veröffentlichungstermin: 31.05.2013
Trackliste:
1. Genesis 2.0
2. Betonlethargie
3. Leiermann
4. Der Monolog des Antichristen
5. Thanatos
6. Antimensch
7. S.I.N.
8. Kyrie Eleison
9. Monument Ende
10. (Instrumental)
(8/10)
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